Format: Sonderformat, 50 cm x 69,7 cm
Material: Tusche, Aquarell-, Druckfarben, Druckpapier
Technik: Zeichnung, farbe
Umfang: 6 Blätter (Plakat inklusive, 9 Blätter fehlen)
Entstehungszeitraum: Anfang 1996 bis Ende 1996
Für die Ausstellung im Mainzer Druckladen entstanden 15 großformatige Blätter. Entgegen der Vorgehensweise, die ich mir bei der Arbeit an den früheren Comic-Geschichten angeeignet hatte, sollten diese Blätter NICHT auf Basis einer möglichst präzisen Vorplanung entstehen, sondern aus einem Zusammenspiel von Spontanität und Zufälligkeit – in Anlehnung an die Zeichnungen in meinen Skizzenbüchern, die während des Studiums entstanden waren.
Auf jedem Blatt würde eine einzelne „Geschichte erzählt/gezeigt“ werden – und alle Blätter nebeneinander gehängt, sollten die Arbeitsprozesse innerhalb des Druckladen abbilden. Ich wollte eine „Art von Comic“ anfertigen, das sich in sehr vielen Bereichen deutlich von den Arbeiten vor dem Studium unterschied.
Neben eigenen Tusche- und Aquarellfarben, nutzte ich für die Erstellung der Blätter ausschließlich Arbeitsmaterialien, die aus dem Druckladen stammten (Papiere und spezielle Druckfarben).
Nachdem die Ausstellung beendet war, verblieben die Blätter auf meinen Wunsch im Druckladen – denn damals betrachtete ich sie als reine Auftragsarbeiten: Ich hatte ein „Produkt für einen Kunden“ erstellt, da war es aus meiner Sicht nur konsequent, dass dieses „Produkt auch beim Kunden“ verblieb.
Durch die Ausstellung ergaben sich Kontakte für lukrative Folgeaufträge und viele der Schwierigkeiten, mit denen ich mich zu beginn der Zeit im Druckladen noch auseinander zu setzen hatte, lösten sich in Wohlgefallen auf.
Etwa 14 Jahre später, als ich 45 wurde, fing ich an mir Gedanken darüber zu machen, welche der Arbeiten, die ich über die Jahre/Jahrzehnte hinweg angefertigt hatte, für mein bisheriges Leben und Denken WIRKLICH von großer Bedeutung gewesen waren.
Erst da entdeckte ich den Wert der 15 Blätter für mich und bekam „Lust“ darauf sie wieder zu sehen. Ich nahm Kontakt mit dem Druckladen auf. Dort hatte sich inzwischen einiges verändert. Meine Anfrage wurde an Dr. Martin weiter geleitet, der jetzt nicht mehr im Druckladen arbeitete. In seinem Besitz befanden sich noch 6 der Ausstellungsblätter, die er mir überreichte. Von zwei weiteren Arbeiten erhielt ich gute Fotos. So kamen die hier gezeigten 8 Abbildungen zusammen. Die restlichen Blätter sind über die Jahre hinweg aufgrund von Umstrukturierungen des Druckladen leider verloren gegangen.
Arbeiten, die unter besonderen Umständen und mit viel Engagement entstehen, versuche ich seit dieser Erfahrung größere Wertschätzung entgegen zu bringen, als ich das vor etwa 14 Jahren, gegenüber den 15 Blättern getan habe. Diese Webseite betrachte ich als ein Ergebnis dieses „Umdenkens“.